Das Alter kann kommen
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das liegt am Alter

28/6/2017

 
Heute plagte ich mich wiedereinmal mit Müdigkeit rum. Der Wecker weckte mich, was eher seltener vorkommt, da ich meist vorher wach bin. Meine morgendlichen Rituale nützten nicht viel, um mich wach zu kriegen. Also fühlte ich mich auch bei der Arbeit müde und hätte mich ehrlich gesagt lieber in die Horizontale begeben. Auf dem Heimweg fragte ich mich einmal mehr, woher diese Müdigkeit nun wieder kommt. Und ich hätte schnell eine Erklärung finden können: es ist das Alter. Doch ich weiss, dass ich auch mit 30 schon solche Tage hatte.
Ich meine, dass wir das Alter oft missbrauchen für Dinge, die nicht gut laufen:
Wir ertragen gewisse Dinge nicht mehr so gut, wie früher und sagen dann entschuldigend: das ist das Alter.
Oder wir fühlen uns nicht beweglich: das ist das Alter.
Wir vergessen die Schlüssel zuhause: das ist das Alter.
Wir möchten Abends früher zu Bett gehen: das ist das Alter.
Was wir nicht wissen: mit diesen Aussagen verknüpfen wir das Alter insgeheim ständig mit Unzulänglichkeit. Dabei ist es doch gut, dass wir heute früher zu Bett gehen, weil wir gelernt haben, dass wir ansonsten anderntags zu müde sind. Es ist gut, wenn wir besser spüren, was uns gut tut und was nicht. Und wir haben auch früher Dinge verlegt - haben dem aber keine Bedeutung beigemessen. Und wir hatten auch früher Tage, an denen wir uns verkrampft und steif gefühlt haben oder wir haben unseren Körper einfach nicht so gut gespürt, wie heute.
Es braucht nur eine kleine Wahrnehmungsverschiebung und wir können das Alter in ein positiveres Licht rücken. Tun wir es einfach ganz bewusst!

meine alte Uhr

27/6/2017

 
Vor ein paar Tagen musste ich meine Uhr ins Fachgeschäft bringen, weil sie nach 22 Jahren stehengeblieben ist. Und siehe da, sie können sie nicht mehr reparieren, da ihnen angeblich die Ersatzteile fehlen. Sie wollen lieber eine neue Uhr verkaufen. Ich aber hätte gerne meine alte Uhr zurück. Damals brauchte ich eine Uhr für die neue Arbeitstelle. Zuvor ging es irgendwie ohne. Sie war nicht besonders teuer und ich glaube, ich fand sie nicht mal besonders schön. Sie sollte nur ihren Zweck erfüllen. Doch mit den Jahren gefiel sie mir immer besser. Sie wurde mir ein treuer und zuverlässiger Begleiter. Jetzt soll also eine 'Neue' her. Ich weiss, das ist gut fürs Geschäft und ich weiss, dass viele Menschen sich freuen würden, wenn sie sich eine neue, moderne aussuchen könnten. Mir ist aber die Beziehung wichtiger, die ich zu meiner Uhr in den Jahren entwickelt habe. Das kann ich nicht neu kaufen, das muss entstehen, wachsen. Meine Uhr und ich, wir haben eine gemeinsame Geschichte und das finde ich etwas Schönes. Geschichten entstehen mit der Zeit. Auch alte Menschen verfügen über mehr Geschichten als junge Menschen. Das hat mir als Kind schon an meiner Grossmutter gefallen. So fragte ich sie immer wieder: Grosi, erzählst du mir noch von früher?'
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Es geht nicht um Passivität

20/6/2017

 
Wenn ich von mehr Weiblichkeit im Alter spreche, von Ruhe, Be-sinnlichkeit und Innenschau, dann plädiere ich nicht für den Ruhestand und schon gar nicht für den Stillstand. Es geht mir um den Ausgleich zu einer Welt, die sich in Geschäftigkeit verloren hat. Es geht mir darum, dass wir uns besinnen, um zu erkennen, was wir wirklich tun sollen und wollen. Es geht darum, in die Tiefe zu wachsen, nicht nur in die Höhe, wie ich es am Beispiel des Baumes bereits geschrieben habe. Es geht darum die eigenen Wurzeln zu stärken, denn nur so können wir weiterwachsen, ohne umzukippen. Es geht darum: '...von jetzt an mein besonderes Leben auszuschöpfen, nicht irgendein Leben, sondern mein ureigenes, das in mir angelegt ist.' So schreibt es Ingrid Riedel im Buch: 'Die innere Freiheit des Alterns'.

Ich wünsche euch einen schönen Tag

Susanna
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Wenn unsere Wurzeln genauso stark wären, wie unsere Krone - wie würde sich das auf uns auswirken im hohen Alter?

Die grösste Zahl

19/6/2017

 
Als ich etwa 9 Jahre alt war, fragte ich meine Mutter, welches denn die grösste Zahl überhaupt sei. Das hatte einen ganz bestimmten Grund: ich wollte meine Gebete mit dieser Zahl verfielfachen. Den genauen Wortlaut weiss ich nicht mehr, aber ich bat jeden Abend für das Wohl der Familie und all der Menschen, die leiden mussten und sagte: Lieber Gott, ich bitte dich 100'000 BillionenTrillionen mal fest darum.

Jetzt geht es auch wieder um eine grosse Zahl. Um die Anzahl Menschen, die sich für eine neue Welt entscheiden, die sich für die Natur entscheiden, die an ein friedliches Miteinander von Mensch, Tier und Natur glauben. Es geht darum, zur Besinnung zu kommen und aus dem Hamsterrad, das sich immer schneller dreht auszusteigen. Die Wirtschaft muss nicht noch mehr wachsen. Wir brauchen nicht noch mehr materielle Dinge, wir brauchen mehr Beziehung. Wir brauchen nicht noch mehr Produktion, die die Ressourcen der Erde erschöpfen, wir brauchen Kommunikation und Austausch. Wir brauchen keine materielle Entwicklung mehr, sondern geistige Entwicklung. Ja, es stimmt, in der Natur strebt alles nach Wachstum, aber jeder Baum erreicht einmal seine ganz bestimmte Grösse und erledigt dann seine Aufgabe hier auf dieser Erde, z. B. Indem er uns Sauerstoff spendet. Ich meine, auch wir haben unsere materielle Grösse erreicht - es ist Zeit in die geistige Grösse hineinzuwachsen.

Und genau dazu könntet ihr, die ihr in der zweiten Lebenshälfte seid, berufen sein. Wenn ihr bereits pensioniert seid, dann braucht ihr euch nicht mehr um das tägliche Einkommen zu kümmern. Ihr braucht nicht mehr einer Arbeit nachzugehen, die euch vielleicht nicht einmal mehr Spass gemacht hat. Ihr habt Zeit, ihr braucht euch nicht mit neuen Terminen zuzuschütten, nur um dazuzugehören. Nehmt euch raus aus dem stressigen Alltag. Habt Mut den Tag geruhsam anzugehen, habt Mut euch zu langweilen, habt Mut, euch mit euch selber auseinanderzusetzen. Habt Mut, zu ergründen wer ihr wirklich seid, auch wenn es weh tut. Lasst Altersweisheit entstehen, traut euch, nicht zu wissen, wohin die Reise gehen soll. Lasst euch auf die Dinge des täglichen Lebens ein. Geniesst den Duft einer Zitrone, schaut in den Sternenhimmel, lasst das Hahnenwasser ganz bewusst über eure Hände gleiten, spürt den Waldboden unter euren Füssen, schaut den Vögeln beim Fliegen zu und ihr tut mehr für diese Erde, als wenn ihr geschäftig von einem Termin zum nächsten flitzt.
Setzt einen Gegenpol zum Aktivismus da draussen. Lasst euch Zeit einer Frage wirklich bis auf den Grund zu gehen. Lasst euch Zeit, bis ihr von selbst Antworten erhält. Habt Mut zur Musse!

Ich wünsche euch eine zufriedene, herzhafte Woche.

Eure Susanna

die Natur ist immer stärker

17/6/2017

 
Ich liebe es, in der Gegend herumzuspazieren und Pflanzen zu sehen, die durch Mauerritzen, Beton und Pflastersteine wachsen und sich über Geröll und Schutt hinwegsetzen. Es beruhigt mich zu wissen, dass die Natur stärker ist. Klar, im Garten finde ich es manchmal auch anstrengend, wenn schon wieder alles zugewachsen ist, das ich mit Müh und Not herausgeschnitten habe. Aber ich ziehe das Lebendige eindeutig dem Starren vor. Wenn wir also uns selbst sein wollen, unsere in uns angelegte Natur leben wollen, dann brauchen wir gar nicht so viel zu tun - im Gegenteil, wir müssen uns einfach mal nicht so viel Mühe geben und es geschehen lassen. Entspannen und loslassen und plötzlich erkennen wir, was sich von selber ausdrücken möchte, gelebt werden möchte.

die leisen Töne

17/6/2017

 
Heute Morgen liess ich den Mixer laufen und spülte gleichzeitig eine Schüssel mit fliessend Wasser ab. Das fühlte sich auf einmal seltsam an, weil ich das Wasser nicht hören konnte. Das Laute übertönt die leisen Töne, auch wenn sie vorhanden sind. Stell dir vor, du gehst in ein Konzert und es gibt nur Trompeten und Paukenschläge. Das kann vielleicht einmal ganz gut zu deiner Stimmung passen - aber immer nur das Laute? Was wäre dann mit den sanften, weiblichen Stimmen der Geigen, Flöten und Harfen? Wäre es nicht schade, wenn du sie gar nie mehr hören könntest, weil sie sich aus lauter Frust, nicht gehört zu werden einfach auf und davon gemacht hätten? Wir haben zum Glück einen Ort zum Leben gefunden, an dem die Stille noch fühlbar wird. Einen Ort, an dem nachts die Kröten quaken und das Käuzchen ruft. Einen Ort an dem man den Bach rauschen hört, an dem man sich nachts selber atmen hört. Das ist pure Lebensqualität. Wenn ich um 2 Uhr morgens erwache und lausche und mich diese Stille umfängt, dann fühle ich mich von ihr getragen und geborgen.
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das Alter ist weiblich

13/6/2017

 
Ich meine, die zweite Lebenshälfte richtet sich mehr nach innen. Obwohl ich mich immer schon für das Warum des Lebens interessiert habe, spüre ich einen deutlichen Unterschied zu den Jahren als junge Erwachsene. Damals habe ich mich eher am Aussen orientiert, suchte nach Antworten bei anderen Menschen, bei Freunden, Lehrern, in verschiedenen Ausbildungen und Büchern. Ich konnte mich immer wieder für neue Theorien und Lehren begeistern, von denen ich das Gefühl hatte, dass sie mich weiterbringen würden, mich glücklich machen könnten. Ich sammelte Informationen, wollte ständig etwas verbessern und leisten. In den letzten Jahren jedoch, kann ich mehr und mehr auf meine innere Stimme vertrauen. Die Bewunderung für andere Menschen hat abgenommen, nicht weil ich sie weniger mag, aber ich habe festgestellt, dass sie alle auch Schattenseiten haben. Ja, ich kann sagen, dass ich mich mehr nach innen orientiere. Noch deutlicher habe ich diese Eigenschaften an Hochaltrigen festgestellt. Sie vertrauten mehr auf ihre Lebenserfahrung, schienen mehr in sich zu ruhen.
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Das Weibliche ist die nehmende nach innen gerichtete Kraft. Das Männliche strebt nach aussen, will sich zeigen und gesehen werden. Wir tragen immer beide Teile in uns, ob jung oder alt, ob Frau oder Mann. Ich glaube aber, dass wir mit zunehmendem Alter das Sanfte, Weiche, in uns Ruhende besser wahrnehmen könnten, wenn wir es denn zuliessen.

Und hier meine Bitte an alle Ü-50-Menschen da draussen:
LASST UMS HIMMELS WILLEN DIESE WEIBLICHKEIT ZU UND SCHAFFT EINEN AUSGLEICH ZUM LEISTUNGSWAHN UNSERER ZEIT. Strebt nicht verzweifelt und mit grosser Anstrengung der Jugend hinterher, die ihr doch nie mehr erreichen könnt. Strebt vorwärts und geniesst die innere Fülle, die Stille, die Natur und das SEIN.

Die Natur als Vorbild

10/6/2017

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Stell dir vor, die Pflanzen ganz oben auf dieser Seite würden sich heute noch entscheiden, nicht älter zu werden, sprich nicht mehr zu wachsen. Würdest du dies nicht auch unsinnig finden?
So ähnlich empfinde ich es, wenn wir ewig jung bleiben wollen. Ok, sagst du - sie dürfen und sollen grösser werden, z. B. bis sie blühen oder Früchte tragen, aber dann soll Schluss sein, denn irgendwann beginnen genau diese Pflanzen zu welken oder trocken zu werden und das sieht ja wirklich nicht schön aus. Das muss man wirklich ordentlich zurückstutzen oder gar abschneiden. Aber was ist, wenn du dich im nächsten Jahr auch noch an den Pflanzen erfreuen möchtest? Kaufst du dann neue Pflänzchen im Supermarkt? Klar, das ist machbar, aber was wäre, wenn der Supermarkt keine mehr im Sortiment hätte, weil die Nachfrage nicht mehr genügend gross war?
Ganz einfach: man lässt die Pflanzen blühen und welken und wartet, bis sie Samen tragen, die man dann ernten kann. Ist das wirklich soo schlimm? Möchtest du wirklich ewig jung bleiben und damit auf deine persönliche Reife verzichten? Ja, genau, ich meine jetzt nicht, dass du dich vielleicht schon fortgepflanzt hast, indem du Kinder gezeugt hast. Ich spreche von innerer Reife, von geistigem Wachstum. Dafür müssen wir älter werden. Wir brauchen Zeit, auszureifen. Das ist heute mehr denn je möglich. Denn wir haben gute Chancen 80 Jahre und mehr zu werden. Aber es geht nicht, wenn wir der ewigen Jugend hinterherrennen. Wir dürfen dem Alter mit Stolz und Würde in die Augen schauen. Oder willst du auf dieses ganz besondere Samenbouquet verzichten?
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