Das Alter kann kommen
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das Gehirn lernt immer

28/11/2018

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Das Gehirn lernt immer. Das tönt gut, hat jedoch einen Haken: es unterscheidet nämlich nicht zwischen sinnvoll und unsinnig. Heute geht es mir darum, wie wir es anstellen können, dass unser Gehirn ein vielseitiges Netz aus synaptischen Verbindungen bildet. Wir möchten ja keine Autobahnen bauen, die uns immer wieder in dieselben, nicht selten unerwünschten Richtungen, führen. Wir möchten kreativ, flexibel und variantenreich denken. Zumindest glaube ich, dass wir damit im Alter besser fahren. Wenn nämlich ein Weg aus irgendeinem Grunde 'verstopft' ist, dann haben wir tausend andere Möglichkeiten doch noch dorthin zu kommen, wo wir gerne hingehen möchten. 
Muster sind Wege, die ein bisschen ausgelatscht sind, weil wir sie ständig benützen. Das Gehirn spart Energie, wir müssen nicht studieren - es läuft praktisch von selbst.  Autofahren z. B. kann eine solche Fähigkeit sein. Am Anfang mussten wir uns auf alles konzentrieren - mit welchem Fuss muss ich die Kupplung drücken, wo ist der Schalthebel, wo die Bremse. Irgendwie hat dieses 'Ganz-bei-der-Sache-Sein' auch Spass gemacht und wir warteten ganz aufgeregt auf die nächste Fahrstunde. Heute kannst du dich während du fährst mit jemandem unterhalten, Radio hören oder telefonieren und kommst trotzdem ans Ziel. 
Solche Abläufe sind unbestritten gut und wichtig. Sie sparen Energie und ermöglichen es uns, weitere Fähigkeiten hinzuzulernen. Blöd ist nur, wenn wir keine neuen Reize setzen, wenn wir uns nicht mehr auf unbekanntes Terrain einlassen, wenn wir zu müde sind, Neues zu lernen. Dann schrumpft unser reich verzweigtes Netz auf einige wenige Bahnen zusammen. Unsere Adaptionsmöglichkeiten werden entsprechend kleiner.
Was wir oft vergessen ist die Tatsache, dass wir nicht nur mit verrückten Dingen, wie z. B. Fallschirmspringen neue Reize setzen. Nein, auch der Alltag bietet uns reichlich Gelegenheiten, unsere neuronalen Verbindungen zu vermehren: Ganz einfach indem wir achtsam sind. Durch das bewusste Wahrnehmen stimulieren wir das Gehirn. Stell dir vor, du hast deinen Wohnort gewechselt. Wenn du nun in Gedanken versunken mit dem Auto nachhause fährst, dann könnte es sein, dass du an deinem alten Wohnort landest und nicht am neuen. Erst, wenn wir achtsam sind, können wir neue Wege gehen und unser Netz vergrössern. Deshalb habe ich für dich ein kleines Geschenk vorbereitet: einen Adventskalender mit Achtsamkeitsideen für 24 Tage. Ich wünsche dir viel Freude damit.
hier geht's zum Adventskalender
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spielend leichtes Lernen

25/11/2018

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Angenommen du wärst an einem neuen Ort in den Ferien. Du willst einkaufen und musst zuerst wissen, ob es einen Supermarkt gibt und wo der ist. Dort musst du zuerst herausfinden, wo denn die Müslipackung steht, ob sie auch Chiasamen im Sortiment führen und wo der Kaffee zu finden ist. Nach ein zwei Tagen weisst du dies bereits - oder? Mit sicherem Schritt gehst du auch zum Gemüsegestell, wählst deine Lieblingstomaten aus und suchst dir den frischesten Salatkopf. 
Hast du dir zuhause einen Plan des Ladens erstellt, die einzelnen Waren eingezeichnet und bist anschliessend zum Kopiergeschäft gegangen, um dir eine Kopie davon zu erstellen, die du dann unterwegs bei dir haben konntest, um dich in Zukunft in dem Laden zurechtzufinden?
Wohl kaum.
Du hast es einfach nebenbei gelernt. Du wolltest frühstücken und hast dir die entsprechenden Lebensmittel dazu besorgt. Das ist die Absicht. Ganz nebenbei weisst du nun, wo in dem Feriendorf der Lebensmittelladen ist, ob es noch mehrere Läden gibt, wie gross der in etwa ist und ob der auch Spezialitäten im Sortiment führt, ob die Tomaten und der Salat fein schmeckten, ob sie deine Lieblingsschokolade haben etc.  Du weisst es auch noch, wenn du nach einer Woche nachhause fährst. Ob du es in 10 Jahren noch weisst, ist nicht sicher. Denn du brauchst diese Angaben nicht mehr, also könnte dein Gehirn zum Schluss gekommen sein, den Platz für neues Wissen freizumachen. 
​
Die Idee mit dem Supermarkt stammt von Vera Birkenbihl. Sie war ein brillanter Kopf und hat unsere Welt und insbesondere das Lernen mit ihrer unerschöpflichen Kreativität bereichert. Leider ist sie schon im Alter von 65 Jahren verstorben. Trotzdem findest du zahlreiche Ideen, Anregungen, Videos, Bücher Vorträge und vieles mehr auf ihrer Webseite. Sie hinterlässt einen wahren Wissensschatz und hat viel dazu beigetragen, uns einen anderen Zugang zum Lernen zu verschaffen. Es lohnt sich, auf ihrer Homepage mal vorbeizuschauen, sich inspirieren zu lassen und ganz nebenbei zu lernen.

Vera Birkenbihl hier klicken
Kurzvideo: 'lebenslanges Lernen'
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Frederick

17/11/2018

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Letzthin beim Personalessen sass eine junge Assistenzärztin neben mir. Ich kannte sie nur vom Sehen, fand sie aber immer schon sympathisch, war fasziniert von ihrer makellos reinen Haut. Sie erzählte mir, sie sei gar nicht mehr so jung, sie habe bereits ein Wirtschaftsstudium hinter sich und sei eigentlich immer noch auf der Suche nach ihrer Bestimmung. Irgendwie käme sie sich vor wie Frederick aus dem Bilderbuch von Leo Lionni. Ob ich den kenne? Da war dieser magische Moment der Übereinstimmung und ich musste lachen: Ja, klar - auch mich würde der Frederick schon seit vielen Jahren begleiten und mir immer wieder Mut machen, so zu sein, wie ich bin. 

Die Geschichte geht so:
Frederick ist eine Maus. Es ist Herbst und alle seine Mitmäuse sammeln fleissig Futter für den Winter. Frederick jedoch sitzt da und schaut in die Welt hinaus.' Frederick, was machst du da?' fragen ihn die Mäuse vorwurfsvoll. 'Ich sammle Sonnenstrahlen.' antwortet Frederick. Die Mäuse sammeln weiter Vorräte und Frederick sitzt da. Es wird Winter und alle Mäuse ziehen sich zurück in ihr Winterquartier. So lange die Vorräte reichen, fühlen sie sich wohlig warm und zufrieden. Dann jedoch ist auch die letzte Nuss aufgegessen und die Mäuse werden unruhig. Da beginnt Frederick von den Sonnenstrahlen zu erzählen, den Farben der Blumen, der Wiesen und Felder. Zum Schluss trägt er noch ein Gedicht vor. Die Mäuse rufen ganz begeistert: 'Frederick, du bist ja ein Dichter!'

Die Geschichten, die mir meine Grossmutter jeweils von früher erzählte, gehören, wie schon an anderer Stelle erwähnt, zu meinen schönsten Kindheitserinnerungen. Wenn ich mir etwas Gutes tun möchte, dann setze ich mich jeweils hin, stricke oder nähe und höre Hörbücher. Das ist für mich ein echtes Erholungsprogramm - Wellness pur. Vor zwei Wochen bin ich auf das Hörbuch von Hape Kerkeling gestossen: 'Der Junge muss an die frische Luft'. Ein Glückstreffer. Dieses Hörbuch, eine Autorenlesung, hat mich wunderbar genährt und gestärkt. Kerkeling ist ein exzellenter Beobachter. Seine heitere Stimme führte mich sicher durch schwierige Passagen sowohl seiner Biographie, als auch meiner derzeitigen Gefühlswelt.
In einer Zeit in der das Machen so wichtig geworden ist, tun Erzählungen, die uns ruhig werden lassen und von innen erwärmen besonders gut. Ich bin dankbar für Herbst und Winter. Die Natur zeigt uns, dass es auch die Ruhe braucht, das Sich-Zurück-Ziehen.
Nehmen wir uns diese 'Jahres'-Aus-Zeiten, damit all die gesammelten Geschichten der vergangenen Monate sich ordnen und die inneren Farben aufleben können. Bewahren wir sie für unsere späten Jahre auf, wenn es einmal kälter werden sollte.

Ach, übrigens, die Assistenzärztin und ich haben dann auch noch herausgefunden, dass wir denselben Geburts-Tag haben.

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Samtpfoten oder gestiefelter Kater

10/11/2018

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Den ganzen Sommer ist mein Mann barfuss im Garten gewesen. Jedesmal, wenn er ins Haus kam schwärmte er von diesem schönen Gefühl der Erdverbundenheit. Die schweren und groben Wanderschuhe, mit denen er früher durch den Garten pflügte sind passé.
​Doch was tun, wenn es kälter wird? Klar, dass man dieses Gefühl der Leichtigkeit und Beweglichkeit nicht mehr hergeben möchte. So kam es, dass wir nach anfänglichem Zögern und grosser Skepsis meinerseits zum ersten Mal in 'Fivefingers' schlüpften. Ja, das sind diese für unser Auge ziemlich gewöhnungsbedürftigen Schuhe, welche 5 Zehen haben und bislang in schrillen Farben dahergekommen sind. Tja, da schritt ich nun, wie mit Samtpfoten mehr oder weniger elegant durch den Laden und hatte meine helle Freude daran. Ich wollte diese Schuhe nicht mehr ausziehen - sie fühlten sich so gut an: bequem, barfüssig. Für mein Mann war klar, dass diese Schuhe dem Barfussgefühl am nächsten kamen. Wir kauften sie und gingen enthusiastisch über diese Entdeckung nachhause.

Barfussgehen will gelernt sein und ich gehöre nicht zu der Spezies, die im Sommer gleich die Schuhe auszieht, obwohl wir diesen Sommer genau das getan haben beim Wandern in den Bergen. Ich war auch da begeistert über die positive Wirkung. Die Erde mit nackten Füssen zu streicheln, das ist schon ein Erlebnis für sich. Aber die kleinen Disteln, die sehr spitzen Steinchen und der Dreck, der sich unter die Nägel frisst, das ist weniger meine Sache. Also geniesse ich nun die Fussmassage auf meinen Spaziergängen durch die Gegend mit zivilisatorischer Anpassung durch 'Fivefingers'. Neue Muskeln machen sich natürlich auch bemerkbar und der Ballengang braucht Gewöhnungszeit.  Alles in allem ist dieses Halbbarfussgehen eine gute Sache. Welche Vorteile es noch mit sich bringt und was du für dich zuhause mit dem Ballengang bewirken kannst, das findest du 

hier
Ach ja, zur Arbeit bin ich letzte Woche in 'normalen' Schuhen erschienen. Ein Patient lachte mir verschmitzt entgegen und meinte: 'Guck, da kommt wieder der gestiefelte Kater.'
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