Heute bin ich von einer Kurswoche nachhause gekommen. Stimme, Atem, Körper - damit habe ich mich zusammen mit einer musikalischen Leiterin und 6 sympathischen Frauen auseinandergesetzt. Vor allen Dingen haben wir geübt zu hören: aufeinander, miteinander, auf Töne, Farben, Natur, Bilder, Gedichte, Stimmungen, Muster, Formen, den Körper. Ja, man kann seine Ohren tatsächlich auf alles richten, denn letztlich besteht alles aus Schwingung und jede Schwingung hat einen Klang. Es war faszinierend, tief bewegend und ergreifend, wieviel mehr ich wahrgenommen habe, durch das bewusste Lauschen. Durch die Töne, aber vor allem hinter den Tönen öffnet sich der unendliche Raum der Stille. Das tönt jetzt ein bisschen kryptisch, denn das, was ich erlebte, lässt sich kaum in Worte fassen, man darf/kann es erfühlen, erspüren und eben erhören. Allein auf dem Weg zum Kurslokal vernahm ich verschiedene Sprachen, Kinderlachen, Geigen, Flöten, Gesang, Vögel, Kirchenglocken, Autos, Motoren, Tannenbäume, Wind, Regen, Murmeln, Pfeifen, Sprechen und vieles mehr. Manchmal verbanden sich die verschiedenen Stimmen zu einem einzigen Klangteppich. Jeden Tag und jederzeit haben wir die Möglichkeit, unsere Sinne zu schärfen, bewusst einzusetzen und das Leben lebendiger zu machen.
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